Knoten lernen, los gehts!
Palstek, Webeleinstek, Schotstek – hört sich erstmal kompliziert an; ist es jedoch nicht. Den Dreh bekommt man beim Segeln erfahrungsgemäß schnell heraus. Noch schneller geht das Ganze, wenn Einem die wichtigsten Segelbegriffe und Knoten schon vorab bekannt sind.
Die einfachsten Segelknoten kann jeder Skipper im Schlaf und das Beste am Mitsegelurlaub ist, dass Du diese Knoten nicht können musst, um unseren Segelurlaub erleben zu können. Der erfahrene Skipper zeigt Dir und der Crew an Bord gerne diese Seeknoten und bringt Euch über die Woche tolle Tricks bei, sodass jeder Knoten auch gut sitzt. So kannst Du beim nächsten Mal brillieren und herzeigen, was Du alles gelernt hast.
Du möchtest wissen, welche die wichtigen Knoten sind? Hier bekommst Du von unseren Profis einen Einstieg in die Knotenkunde.
Alles, was Du über nautische Knoten wissen musst
Ermutigend ist, dass man nicht alle Segelknoten kennen muss, um loslegen zu können. Seemännische Knoten können zum Festmachen, zum Verbinden und Sichern von Leinen dienen. Sie müssen belastbar, gleichzeitig einfach und schnell zu stecken sein sowie zuverlässig halten und wieder leicht zu lösen sein.
Selbstverständlich muss das Tauwerk unbeschädigt sein und besteht beim Segeln oft aus Kunstfaser, Naturfaser wie zum Beispiel Baumwolle, Hanf o.ä. und aus Stahldraht. Ein guter Tipp ist, dass man das Knoten nicht nur im Sitzen übt, sondern in unterschiedlichen Situationen, da dies der Atmosphäre auf der Yacht ähnelt.
Wie macht man einen Knoten? Was sind Knoten?
Grundsätzlich lässt sich noch sagen, dass es einen Unterschied zwischen Knoten und Steks gibt. Ein Knoten zieht sich unter Zug zusammen und wird immer fester. Manche Knoten lassen sich später sogar nur unter Werkzeugeinsatz lösen. Im Gegensatz dazu steht der Stek: er zieht sich nicht zusammen, sondern „bekneift“ sich durch Spannung und ist somit auch wieder leicht zu lösen. Beide kommen häufig beim Segelurlaub zum Einsatz und sind Teil der Knoten Prüfung SBF-See und Binnen.
Knoten SBF See Prüfung
- Achtknoten
- Kreuzknoten
- Web(e)leinstek
- Web(e)leinstek auf Slip
- Palstek
- Schotstek
- Doppelter Schotstek
- Rundtörn mit zwei halben Schlägen
- Stopperstek
- Belegen einer Klampe
Verschiedene Knoten Anleitung
Hier findest Du unsere liebste Segelknoten-Übersicht. Um für die Segelprüfung vorbereiten zu sein, sollten alle Segelnden diese Schiffsknoten üben. Wie fast immer gilt, feste Knoten binden braucht Übung, also gib Dir genügend Zeit um die Knotenkunst zu meistern. Mit folgender Zauberknoten-Anleitung gelingt es Dir bestimmt:
Der Achtknoten – Der Dicke
Wie eine Acht geformt verhindert dieser Knoten, dass Durchrutschen der Leine aus Ösen, … Damit zählt er zu den Stopperknoten. Es wird ein Auge (Schlaufe) geformt; das lose Ende wird über und dann unter der Leine durchgeführt, sodass sich eine Acht formt. Als letzten Schritt wird das lose Ende durch das ursprüngliche Auge geschoben und nun kann der Knoten gefestigt werden. Anders formuliert – einmal mehr um das eine Ende rum als bei einem normalem „Hausfrauenknoten“ gewohnt und in die Schlaufe rein.
Der Palstek – Der Zuverlässige
Bei dieser Art von Stek handelt es sich um eine nicht zuziehende Schlaufe oder auch ein verschiebbarer Knoten. Tipp: Lasse genügend Leine über.
Die Palstek Knoten Anleitung: Angefangen wird mit einem Auge, das im Uhrzeigersinn über das feste Ende gelegt wird. Leg die Leine in Deine linke Hand und gib mit dem Ende, was zu Dir hinzeigt, wie beim Motoradfahren Gas. Somit hast Du ein Auge und die Leine, die zu Dir hinzeigt, liegt oben.
Weiter wird das lose Ende von unten durch das Auge geführt und einmal hinter dem festen Ende entlang gelegt. Schlussendlich führst Du das lose Ende von oben zurück in das Auge und kannst parallel festziehen.
Ein guter Spruch für den Palstek Knoten: Bilde das Auge, wie oben beschrieben – dies ist der „Teich“ und halte den Teich in Deiner linken Hand (bei Rechtshändern). Nimm Dir das Ende der Leine, was zu Dir hinzeigt – den „Frosch“.
„Der Frosch springt aus dem Teich heraus – läuft um den Baum (Leine, die von Dir weg zeigt) und springt wieder in den Teich hinein“.
Der Webleinstek – Der Festmacher
Zum schnellen Festmachen an Pollern oder zum Befestigen von Fendern kannst Du diesen Seeknoten binden. Er kann gesteckt, aber auch geworfen werden; doch Achtung: Er ist ein einfacher Knoten, der nur zuverlässig hält, wenn er belastet ist. Weiteres Absichern ist zu empfehlen. Hier die Webeleinstek Anleitung: Das lose Ende um den festen Gegenstand (z.B. Reling) legen und kreuzen, ein weiteres Mal umlegen und das lose Ende unter der Kreuzung hindurchstecken. Am Ende sind zwei Leinen parallel und eine liegt quer über beiden Leinen.
Alternativ kann dieser Knoten auch auf Slip gesteckt werden. Der Slipstek dient dem besonders leichten und schnellen Lösen. Hier wird im letzten Schritt, anstelle des Festziehens, eine Schlaufe unter der Kreuzung gesteckt. Zieht man später an dem losen Ende der Schlaufe, löst sich die Befestigung und der Knoten kann beispielsweise schnell verschoben werden.
Der Kreuzknoten – Der Ausgeglichene
Zum Verbinden gleich starker Enden wird oftmals der Kreuzknoten genutzt. Hier ist zu beachten, dass er nicht zum Einsatz kommen sollte, wenn die Belastung wechselseitig stattfindet, sondern nur, wenn die Belastung ausgeglichen verteilt ist.
Die Kreuzknoten Anleitung: Eine gespannte Leine wird als Bucht (U-förmig) betrachtet. Eine zweite, lose Leine wird von oben in den inneren Teil des U’s gefädelt und führt zur rechten Seite unterhalb der festen Leine wieder hinaus. Außerhalb wird die lose Leine über das U waagerecht gelegt, und um die linke Seite des U’s geführt. Von unterhalb wird die Leine wieder zurück in die Mitte des U’s gesteckt und festgezogen.
Der Schotstek – einfach oder doppelt?
Mit diesem Seglerknoten werden zwei unterschiedlich dicke Seile verbunden. Angefangen wird hier ähnlich wie bei dem Kreuzknoten: Eine Bucht formen, das zweite lose Seil von unten in die Bucht stecken und nach außen führen. Von rechts nach links unterhalb der Bucht durchführen und die lose Leine auf der linken Seite von außen wieder nach innen stecken. Dabei soll die Leine noch unter sich selbst hindurchgeführt werden, sodass sich diese Leine kreuzt und kann dann festgezogen werden.
In der doppelten Ausführung wird nach der letzten Kreuzung die Leine nochmals nach rechts außen gelegt, nochmals von rechts nach links unterhalb durchgeführt und wieder von unten links zurück ins Innere gesteckt und gekreuzt.
Oder in der Kurzfassung für Profis – man macht einen normalen Knoten und steckt einen spiegelverkehrten Knoten darüber.
Der Rundtörn mit zwei Schlägen – der, der sich kompliziert anhört; ist er aber nicht 😉
Der Rundtörn wird zum Festmachen an Ringen oder auch von Fendern verwendet. Dabei wird das Seil zweimal von oben um einen Gegenstand geschlungen, sodass beide Enden nach unten hängen.
Das lose Ende wird über das feste Ende gelegt und unterhalb durchgeführt, sodass eine Bucht entsteht (Achtung: Das lose Ende muss oberhalb des Startpunkts der Bucht herauskommen. Nicht nur das feste Ende umwickeln.)
Der Vorgang wird nun in die andere Richtung nochmals wiederholt: Das lose Ende um das feste Ende legen, sodass eine Bucht entsteht und dann das lose Ende festziehen. So entsteht ein anderthalber Rundtörn mit zwei Schlägen.
Der Stopperstek – der Verknüpfer
Da sich dieser Stek leicht beklemmt, dient er vor allem, um eine Befestigung an einer auf Zug stehenden Leine anzubringen. Dabei immer in Richtung des Zuges binden:
Den feststehenden Gegenstand (z.B. Reling/Leine) umwickeln, die Leinen kreuzen und noch einmal umlegen; das lose Ende wird um das feste Ende der Leine gewickelt („bekneift“) und ein letztes Mal wird der Gegenstand umlegt. Das lose Ende wird als letzten Schritt durch die Kreuzung gesteckt und festgezogen.
So sieht unsere Segelschule aus
Gar nicht mal so schwer, oder? Sind diese Knoten schon Alt-Bekanntes für Dich, wird es beim SKS für Dich interessant. Der Sportküstenschifferschein prüft zusätzlich zu den genannten Knoten noch folgende: Roringstek, Leine ausschießen und den Palstek auf Poller.
Wer beim SKS Ausbildungstörn mitmacht, holt das Beste aus der Theorie und der Praxis für sich heraus. Eine Woche lang wird praktisch Segeln geübt und dabei ein neues Ziel angesteuert. Auf unseren SKS-Törns im Mittelmeer trainieren Dich erfahrene Skippernde und zeigen Dir täglich neue Manöver.
Nach der ganzen Segelaction, und mit einem prüfenden Blick des Skippers über Deine Knotenkunst, liegt die Yacht sicher in ihrer Bucht oder Anliegeplatz und Ihr könnt gemeinsam in den gemütlichen Teil des Urlaubs starten. Am letzten Tag Deines Ausbildungstörns könnt Ihr gleichermaßen die Segelschein-Prüfung meisterhaft ablegen und eine tolle Urlaubswoche in Eure Bücher eintragen. Das lohnt sich doch, oder?