Törn- und Skipper-Erfahrungsbericht: Segelurlaub in Kroatien
Was ist das Besondere am Segelrevier Dalmatien in Kroatien? Wie lassen sich Erholung und Aktivität zusammenbringen? Was zeichnet das Konzept von Sailwithus aus? Wie sieht ein Segeltörn mit Skipper aus? Wir haben mit unserem Skipper Torsten Reischmann über seinen ersten Törn als Skipper auf einem sailwithus-Törn gesprochen.
Kroatien eignet sich hervoragend zum Segeln – egal ob Anfänger oder Segelprofi, dieses Revier hat viel zu bieten.
Warum ausgerechnet ein Törn in Dalmatien in Kroatien?
Die Insellandschaft südlich von Trogir ist weitgehend vor größerem Wellengang geschützt, zumeist ist mit eher mäßigen Winden zu rechnen und es gibt an fast allen Orten eine große Auswahl von Buchten und Häfen. Somit ist das Revier ideal für Segelanfänger geeignet. Die Crew hat jeden Tag aufs Neue die Möglichkeit zu entscheiden, ob es eher ruhiger zugehen soll oder etwas mehr Action gewünscht ist. Kochen an Bord oder lieber im Restaurant essen gehen – auch das kann immer spontan abgestimmt werden. Ich war vorher bereits viermal in Kroatien und zweimal in Dalmatien segeln, sodass ich auf der einen Seite schon ein paar attraktive Ziele kannte und Insider Tipps in petto hatte, auf der anderen Seite aber auch noch ein paar Ziele auf meiner Liste hatte, die ich selbst gerne erkunden wollte.
Wo wart Ihr genau unterwegs?
Unser Törn startete in Seget Donji bei Trogir, von wo aus wir zunächst nach Kut auf Vis gesegelt sind. Von dort ging es weiter nach Jur Jeva Luka auf Lastovo. Nach zwei langen Überfahrten war der dritte Segelschlag kurz und wir sind nur nach Zaklopatica ebenfalls auf Lastovo gefahren. Beim Sonnenaufgangsegeln sind wir am Folgetag weiter nach Vela Luka und Uvala Gradina auf Korcula gesegelt. Am einzigen weniger schönen Tag sind wir bei etwas Regen (und Gewittersound in der Ferne) nach Palmizana bei Hvar gesegelt – dem letzten Stopp bevor es zurück nach Seget Donji ging.Eine entspannte Nacht in einer einsamen Bucht oder doch lieber das quirllige Leben in einem schönen Hafenstädtchen? Ihr entscheidet!
War die Route vorher so vorgegeben oder wie kam sie zustande?
In den zwei Wochen vor Törnbeginn haben wir uns das erste Mal via Whatsapp als Gruppe „getroffen“ und die Präferenzen identifiziert. Auf dieser Grundlage, sowie der mittelfristigen Wettervorhersage, habe ich am Freitag vor Törnbeginn einen Vorschlag mit verschiedenen Variationsmöglichkeiten vorbereitet. Beim ersten persönlichen Treffen am Samstag haben wir dann die Planung gemeinsam finalisiert. Jeden Tag haben wir als Crew zusammen geschaut, ob sich an den Wunschzielen oder dem Wetter etwas geändert hat, um ggf. darauf reagieren zu können. Schlussendlich haben wir die ursprüngliche Planung aber sehr exakt umsetzen können und wollen.
Segeln mit “Fremden” – ist das nicht eine große Herausforderung?
Nein – es ist eine Chance neue Menschen und ihre Geschichten kennen zu lernen und besonders viel voneinander zu lernen. Etwas Aufgeschlossenheit sowie Spaß daran sind zweifellos hilfreich. Durch die gemeinsame Zeit auf engem Raum, neuen Erlebnissen und geteilten Erfahrungen werden aus Fremden schnell neue Freunde.
Was macht einen Urlaub auf dem Segelboot für dich so reizvoll?
Segeln bedeutet für mich: erfüllende Aktivität. Ein Urlaub auf dem Segelboot ist perfekt geeignet, um den Stress von zu Hause hinter sich zu lassen und sich einfach auf das hier und jetzt auf See einzulassen. Die Umgebung ändert sich ständig: Umgeben von einsamen Buchten und Inseln genießt man den Blick auf den endlosen Horizont. Geankert für die Nacht wird dort, wo es am schönsten ist. Das alles gibt einem das Gefühl endloser Freiheit – und das ist etwas Unbeschreibliches. Es ist ein großartiges Erlebnis, in einer abgelegenen Bucht ohne Strom, WLAN oder Handysignal zu ankern und die Zeit mit der Crew sowie die Natur um einen herum in vollen Zügen zu genießen.
Sonnenauf- und Sonnenuntergänge sind am Meer noch verzaubernder.
Was waren auf diesem Törn die Highlights?
Beim Crew-Feedback am Ende des Törns haben wir folgende fünf Highlights gemeinsam identifiziert:
1. Freies Ankern in Lastovos Jur Jeva Luka Bucht
2. Sonnenaufgangssegeln
3. Die Erfahrung, im Regen zu segeln
4. Erkundung von Lastovo “City” und Nachtwanderung zurück zur Yacht
5. Hvar “Night out”
Mein persönliches Highlight war das Sonnenaufgangssegeln, das ich ebenso wie Nachtfahrten, wann immer möglich, sehr gerne mal mache, sowie das freie Ankern im sehr ruhigen Lastovo.
Wie bist Du eigentlich zum Segeln gekommen?
Nach Beendigung meines Studiums im Jahr 2008, wollte ich vor dem Berufseinstieg noch etwas länger und weiter weg. Daraufhin habe ich mich auf ein 90-Tage Gap-Semester-Programm beworben: Segeln von Australien über Bali, Indonesien, Singapur und Malaysia nach Thailand mit 24 Studenten und 6 Profi-Seglern. Neben der IYT Segel- und PADI Tauchausbildung gab es noch ein paar sehr angewandte Meeresbiologie- und Ozeanographie- „Vorlesungen“. Seitdem bin ich vom „Segelvirus infiziert“.Genießt die Woche als Crew, lernt Euch kennen, schließt neue Freundschaften!
Und wie kam es von dort zum Törn mit sailwithus
Seit 2008 habe ich inzwischen in Summe fast ein Jahr auf dem Segelboot verbracht und rund 10.000 Seemeilen in verschiedenen Revieren weltweit zurückgelegt: teilweise mit unterschiedlichen Mitsegelanbietern, teilweise privat organisiert und selbst gechartert. Die verschiedenen Umsetzungsformen haben meines Erachtens nach alle eigene Vor- und Nachteile, so dass es situationsabhängig ist, welche Form sich am besten eignet. Diesmal wollte ich eine Woche schnell, nicht zu weit weg und mit möglichst wenig Aufwand segeln gehen. Letzteres sprach gegen selbst organisieren, da dies doch immer echt aufwändig ist. Einfaches Mitsegeln in einem mir gut bekannten Revier erschien mir wiederum zu einfach. Das Skipper-Modell von sailwithus entsprach daher genau dem, was ich gerne machen wollte.
Was genau waren die ausschlaggebenden Punkte?
Das Konzept eines gemeinsamen aktiven Segelurlaubs als Abgrenzung zu einer Yachtkreuzfahrt oder einer Yachtpartyflotte, entsprach genau meiner Vorstellung. Weitergehend sprach mir die Möglichkeit, Törn und Segelroute gemeinsam mit der Crew größtenteils frei gestalten zu können sehr zu. Als Skipper ist man oft als Teil einer durchgetakteten Flotte und muss Führung eines Flottenleaders eine vom Organisator vorgegebene Route segeln. Für meinen diesjährigen Törn wollte ich eine eigene Koje auf einer vernünftig großen Yacht eines renommierten Vercharterers. Mit sailwithus waren wie wir nun zu acht mit einer SO 469 unterwegs, meine Vorstellungen wurden also erfüllt. Abschließend war ebenfalls entscheidend, dass wir auch für alle Skipper- und Vertragsrechtlichen Themen sehr gute und saubere Lösungen gefunden haben. Das ist im Markt leider nicht die Regel und spricht somit auch in diesem Punkt für sailwithus.
Würdest Du nochmal einen Törn mit Sailwithus machen?
Auf jeden Fall. Für einen privat organisierten 14-tägigen Törn im März 2020 vor der Südküste Kubas habe ich den Katamaran ebenfalls über sailwithus gechartert. Auch als Skipper würde ich gerne erneut einen Törn in einem der vielen sailwithus-Reviere begleiten.
Du hast selbst einen Skipperschein und würdest uns gerne bei einem Segelurlaub mit Skipper begleiten? Oder hast Du einfach Lust auf einen entspannten Segelurlaub mit einer netten Crew? Dann schau Dir unsere Termine für Kroatien an und klick Dich in Deinen Segelurlaub!