Auf unseren Segelreisen legen wir Wert darauf zusammen mit den Seglern ein umweltschützendes, soziales und vorbildliches Verhalten zu leben. Es ist uns wichtig, dass wir uns im Gastland respektvoll verhalten. Jeder Einzelne von uns trägt mit seiner Lebensweise dazu bei, dass sich unser Klima verändert.  

Dieser Ratgeber beinhaltet einige Tipps, die an Bord der Yacht oder auch im normalen Leben angewendet werden können. Falls Du bisher mit dem Thema Nachhaltigkeit nur wenige Kontaktpunkte hattest, dann nimm Dir unseren Ratgeber zur Hand und versuche für Dich und Deine Mitsegler*innen einen guten Einstieg zu finden. Jeder kleine Schritt zählt! Denn wir genießen dieses Leben gemeinsam auf der wunderschönen Erde, segeln gemeinsam in ein tolles Abenteuer auf dem Wasser und lernen gemeinsam Kultur, Menschen und uns gegenseitig kennen!

Bitte bedenke, dass nicht jeder die gleichen Möglichkeiten hat, um hier und jetzt einen nachhaltigen Alltag zu pflegen, sondern jeder nur im Rahmen seiner Möglichkeiten agieren kann und Nachhaltigkeit auch immer ein Prozess ist. Nur durch Vorleben und Motivieren kann nachhaltig das Verhalten der Menschen verändert werden. Zeige Sensibilität, auch im Umgang mit der Crew, und überdenkt gemeinsam Eure eigenen Gewohnheiten. Keiner von uns ist perfekt, aber jeder Schritt zählt!

Die Anreise zu Deinem Segelurlaub

Bevor es losgeht mit dem Segeln muss man natürlich erstmal in das Zielland kommen. Bereits hier kann man nachhaltige Entscheidungen treffen:

  • Länger und seltener verreisen: Nutze Deinen Urlaub, um die Gegend länger zu erkunden oder auf dem Rückweg einen Zwischenstopp einzulegen.
  • Überlege, ob Deine Anreise auch via Zug oder Bus möglich wäre.
  • PKW ist auch denkbar, aber dann bitte darauf achten, dass mehre Plätze besetzt sind.
  • (Mitfahrgelegenheiten-Portale nutzen & Deine Crew fragen, ob man jemanden mitnehmen kann)
  • Bei der Anreise mit dem Flugzeug am besten eine Direktverbindung wählen. (Flugzeuge verbrauchen beim Start- & Landeanflug den meisten Sprit)
  • Anreise kompensieren. (einen „Ausgleich“ für den CO2-Verbrauch zahlen und damit gemeinnützige, nachhaltige Projekte unterstützen = „Spende“)
    • Anreise mit dem Flugzeug über Atmosfair kompensieren.
    • Anreise mit dem Auto über Atmosfair (eine Wunschmenge) kompensieren. 

Die Lebensmittel an Bord

Bevor es an Bord geht, wird für die Woche eingekauft. Auch hier kann man durch kleine Veränderungen schon einiges bewirken: 

Zuerst einmal sollte man sich fragen: Gibt es Gerichte, die Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte enthalten, für die es eine vegetarische oder vegane Alternative gibt? Man könnte sich überlegen, an Bord vegetarisch zu kochen und dann an Land ab und an Fleisch oder Fisch zu essen – auch das macht schon einen großen Unterschied und ist gar nicht so schwer. Hier findest du gute vegetarische & vegane Rezeptideen. 

Während dem Einkauf:

  • Nachhaltige Alternativen kaufen:
    • Regionales Bier anstelle von importiertem.
    • Eier- & Milchprodukte einschränken; stattdessen vegane Alternativen kaufen.
    • Recyceltes Toilettenpapier.
    • Auf umweltfreundliches Spülmittel, Waschmittel und Seife achten.
  • Nachhaltige Alternativen kaufen: Bier, Toilettenpapier, vegane Milch- & Eierersatzprodukte, Seife, Reinigungsmittel,…
  • Lokalen Markt statt Einkaufszentrum besuchen.
  • Wiederverwendbare Verpackungen/Flaschen/ Stoffbeutel mitbringen.
    • Gemüsenetze, um auf Plastik beim Obst-/ Gemüsekauf zu verzichten.
    • Baumwoll-/Stofftaschen für den Bäcker.
    • Tupperware für unverpackte Lebensmittel.
  • Auf regionale, saisonale, unverpackte und fair gehandelte Produkte achten.
    •  (z.B.: Häufig ist fair-gehandelter Bio-Kaffee preislich auf einer Lage mit gutem Standard-Kaffee.)
  • Lieber zu wenig, als zu viel einkaufen (besonders kühlbedürftige Lebensmittel). 
  • Lebensmittel von zuhause mitbringen: Jeder Mitsegler bringt eine kleine Packung Gewürz mit (der eine Salz, der nächste Pfeffer,…).
  • Wiederverwendbare Trinkwasserflaschen von zuhause mitbringen. 
  • Große Wasserkanister (5-10l) kaufen, anstelle vieler kleiner Flaschen.

Müll & Recycling an Bord 

Auch Müll und Recycling gehören zum Thema Nachhaltigkeit dazu. Hier kann auf ein paar Faktoren geachtet werden, um einen kleinen Unterschied zu machen:

  • Müll trennen und getrennt entsorgen.
  • Bioabfall für lokalen Kompost.
  • Wichtig: Wie wird in dem jeweiligen Land getrennt? Nicht alle trennen Müll so wie wir in Deutschland.
    • Kroatien: Es gibt Pfand auf die Dosen (Dosen am besten ausspülen im Hafen).
  • Plastik oder anderen Müll in Buchten sammeln & korrekt entsorgen. Achtung: Achtet auf den Wind! In welche Buchten kann der Müll angespült werden? Sammelt am besten in diesen. 
  • Tüten vom Einkauf (oder die Verpackung des Klopapiers) als Mülltüten für die Mülleimer in den Toiletten verwenden.
  • Lieber mehrere große Mülltüten verwenden als viele Kleine. 

Das Leben an Bord

An Bord gibt es nicht viele, aber sehr wirksame Tipps, die befolgt werden können, um den Törn nachhaltiger zu gestalten:

  • Nichts über Bord werfen.
  • Übrige Lebensmittel an Organisation weitergeben z.B. rotes Kreuz/Tafel. Oder an die Crew, die eine Woche später segelt. 
  • Strom und Wasser sparen. (Klimaanlage, Licht,…) – Es sind nur bedingt Ressourcen an Bord. 

Ankern: Nutzt Naturschutzgebiet-Karten. (Auf das Unterwasserleben achten, Korallenriffe nicht beschädigen & v.a. im Mittelmeer besondere Seegräser unberührt lassen. Bonuspunkt: auch bei unwissentlichem Ankern in solchen Zonen gibt es hohe Strafen, die zu vermeiden sind!) 

Aktivitäten an Land

Aktivitäten an Land

Natürlich hört das Thema Nachhaltigkeit nicht auf, sobald man von Bord geht, hier sind ein paar Tipps für Aktivitäten an Land:

  • Inhabergeführte Lokale wählen.
    (soziale Nachhaltigkeit fördern, indem der Geldfluss an Einheimische geht & Bonus: regionale Lebensmittel)
  • Bei Tagesausflug landestypische Fortbewegungsmittel wählen.
  • Kein Pflücken von Pflanzen/ Ökosystemen, Muscheln.
  • Tierbeobachtung statt Tierschau.
  • Nationalparks und andere Großschutzgebiete wahren.
  • Aufpassen in Küstennähe, ob dort kleine Tiere ihren Lebensraum haben (Brutplatz,…).

Was gibt’s sonst noch zu beachten? 

Abschließend gibt es hier noch ein paar Tipps zum Thema Konsum und Hygieneartikel: 

  • Souvenirkauf: achten auf gefährdeten Tier-/Pflanzenarten, lokales Handwerk unterstützen, keine Billig-Modeartikel kaufen.
  • Hygiene- und Badezimmer-Artikel: Um das Meer nicht weiter zu verschmutzen bitten wir Euch darum, Mikroplastik-freie Duschgels zu verwenden. Einige davon werden auch in Pappverpackungen verkauft
    • Shampoo durch festes Shampoo ersetzen.
    • Zahnbürste durch Bambuszahnbürste
    • Rasierhobel anstelle Einwegrasierer
    • Menstruationstasse für Frauen.

Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr wichtig, aber auch mit Sensibilität zu behandeln. Nicht jeder ist vielleicht schon so weit wie andere, denn all das ist ein Prozess und nicht von heute auf morgen möglich. Versucht Euer bestes und keep calm and sailwithus!

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