Die Olympischen Spiele 2020/21 standen im Fokus der Medien, besonders auch in der Segelbranche. Erneut wurde über die Segelbootsklassen entschieden, denn die klassischen sollen radikal erneuert werden. Zum wiederholten Male stehen die Disziplinen des Wassersports zur Debatte. Seit Beginn des olympischen Segelns gab es mehr als 30 unterschiedliche Disziplinen.
Unter anderem ist dabei auch interessant, dass die Disziplin Windsurfen-Kiten auch zur Kategorie Segeln gezählt wird und von den diesjährigen zehn Klassen zwei ausmacht. Die Segelkategorie hat dabei schon immer besondere Aufmerksamkeit genossen, da sie auf offenem Meer stattfindet, fernab des Olympischen Dorfes. Wir merken Segeln bedeutet nicht immer gleich Segelurlaub 😉

Die moderne sailwithus Yacht im Mittelmeer auf einem privaten Törn

Zwischen dem Weltsegelverband World Sailing und dem Internationalen Olympischen Komitee wurden dann die jeweiligen Segelbootsklassen festgelegt, mit denen die olympischen Regatten ausgetragen werden. Für die kommende Olympiade stehen folgende Bootsklassen fest.

Die Segelbootsklassen für Olympia 2020/21

Herren:
• RS:X – Windsurfen (Men’s Board)
• Laser – 1 Person Dinghy (Men’s One Person Dinghy)
• Finn – 1 Person Dinghy (Men’s 2nd One Person Dinghy)
• 49er – 2 Personen Skiff (Men’s Skiff)
• 470er Herren – 2 Personen Dinghy (Men’s Two Person Dinghy)

Frauen:
• RS:X – Windsurfen (Women’s Board)
• Laser Radial – 1 Person Dinghy (Women’s One Person Dinghy)
• 49erFX – 2 Personen Skiff (Women’s Skiff)
• 470er Frauen – 2 Personen Dinghy (Women‘s Two Person Dinghy)

Mixed:
• Narca 17 – 2 Personen Katamaran (Mixed Two Person Multihull)

So wird 2021 um Olympia-Medaillen gesegelt

Im olympischen Segelsport wird in Regatten gesegelt. Das bedeutet, dass die Boote gleichzeitig nebeneinander antreten und sich ein Rennen liefern. Im Gegensatz dazu steht das Fahrtensegeln, welches keine olympische Sportart ist; vergleichbar ist das mit einem Radrennen und einer Radtour. Für alle Bootsklassen beim olympischen Regatta-Segeln gelten die gleichen Regeln:

Während der olympischen Regatta segeln die Sportler eine Serie aus „Fleet Races“ um sich für das finale „Medal Race“ zu qualifizieren. Dabei werden in den Disziplinen des Windsurfens, Skiff Segelns und Mixed Segelns (RS:X; 49er & 49erFX; Narca 17) jeweils zwölf Fleet Races veranstaltet, während bei den restlichen Klassen nur zehn Fleet Races abgehalten werden.
In jedem Rennen wird nach dem Low-Point-System eine Bewertung vorgenommen: Je nach Rang bekommt jeder Segler absteigend mehr Punkte (1.Platz = 1 Punkt; 2. Platz = 2 Punkte, …). Schlussendlich werden die Punkte vor dem Medal Race addiert, unter Beachtung der Sonderregel, dass pro Boot das schlechteste Ergebnis außer Acht gelassen wird.
Im Medal Race dürfen schlussendlich die 10 Besten aus den Fleet Races antreten und bekommen doppelte Punkte für das finale Rennen verliehen. Als Gewinner wird derjenige gekürt, der am wenigsten Punkte im olympischen Wettkampf sammelte. Falls es zu einem Gleichstand kommt, entscheidet die Platzierung des Medal Race.

Welchen Unterschied machen die verschiedenen Segelbootsklassen?

Laser & Laser Radial
Die Segelbootklasse Laser gehört zu den Einhand-Jollen. Ein gutes Bootsgefühl, die beste Taktik und größte Erfahrung tragen zu den Siegesfaktoren bei, weshalb die Klasse auch so anspruchsvoll ist. Der Unterschied vom Männer- zum Frauenboot ist gering, da der Laser Radial einen etwas kürzeren Mast hat und eine kleinere Segelfläche.

Finn
Auch diese olympische Bootsklasse gehört zu den Einhand-Jollen. Im Gegensatz zum Laser ist die Finn-Bootsklasse wesentlich schwerer. Der Sportler hat dadurch deutlich mehr Gewicht zu halten, da dieser das Boot unter Kontrolle halten muss und es durch das Großsegel schwieriger zu beherrschen ist.

49er / 49erFX
Mit bis zu 30 Knoten Höchstgeschwindigkeit ist diese Segelbootsklasse die schnellste. Aus diesem Grund ist sie spektakulär, aber auch anspruchsvoll. Die Skiff-Jolle kommt aufgrund ihres flachen Rumpfes oft ins Gleiten, segelt meist mit einem Großsegel und einer Fock und kann zusätzlich ein Gennaker setzen. Die 49erFX‘s unterscheiden sich zum 49er in einem kleineren Rigg (Segel). Die Frauen Disziplin ist bei den olympischen Spielen 2020/21 nach 2016 zum zweiten Mal vertreten.

470er
Diese Bootsklasse kann auf eine lange Geschichte bei den olympischen Spielen zurückblicken. Die 470er werden von zwei Personen gesegelt und verfügen über ein Großsegel und eine Fock und zusätzlich ein möglicher Spinnaker. Als Frauen zum ersten Mal an den Segelspielen teilnehmen durften, erlebte diese Bootsklasse große Beliebtheit, aufgrund der großen Gewichtsbandbreite der Sportler. Mit dieser olympischen Bootsklasse können Geschwindigkeiten bis zu 20 Knoten erreicht werden.

Narca 17 Katamaran
Eine spannende Disziplin ist außerdem die (bisher einzige) Mixed Segelbootsklasse. Das geringe Gewicht des Katamarans und die Foils (sogenannte C-Foils) erzeugen einen dynamischen Auftrieb, der das Segeln auf Tragflächen ermöglicht. Eine präzise Bootsführung ist hier gefragt, da sich speziell bei mehr Wind ein spektakuläres Rennen geliefert wird.

Olympic Classes 2000
Foto: Barbetorte
Lizenz: Wikimedia Commons

Segeln bei Olympia: Ein Rückblick und Ausblick

Geplant war das Segeln schon 1896 in Athen, jedoch musste die Sportart aufgrund von schlechten Witterungsverhältnissen auf die nächste Veranstaltung verschoben werden. Somit prämierte die Segelklasse bei den Olympischen Spielen 1900 in Paris. Damals wurden die verschiedenen Bootsklassen noch nach Gewichtsstufen unterteilt.
Gleich im Debütjahr segelte sich ein Deutscher auf’s Treppchen. Erfolgreichster deutscher Segler ist Jochen Schürmann mit drei Goldmedaillen in unterschiedlichen Klassen. In den letzten Spielen konnten sich Erik Heil und Thomas Plößel 2016 im 49er eine Bronze-Medaille sichern.
Ganz neue Klassen werden übrigens bei den Olympischen Spielen 2024 eingeführt. Dann wird es auch eine gemischte 2 Personen Jollen-Klasse geben.

Hol Dir Olympia nach Hause

Nicht ohne Grund ist der Segelsport so spektakulär und spannend. Als große Segelurlaub-Verfechter können wir es kaum noch abwarten, wieder auf die Segelyacht zu springen und die verschiedenen Manöver selbst auszuprobieren. Das olympische Segelfeeling trägt sich bis auf unsere Segelyachten weiter und die Crews lieben es, an einem der Urlaubstage das Flottillensegeln zu testen, das der Regatta schon sehr nahekommt.

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